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Infos zu Radiowerbung – darf es etwas mehr sein?

Aktualisiert Juli 2019 / Radiowerbung ist ein großes und umfangreiches Thema, sogar viele Professionals beschäftigen sich nur mit der Oberfläche ohne jemals wirklich tief in die Materie einzusteigen. Für die meisten  Kunden sind nur die wesentlichen Punkte wie Schaltkosten, Produktionskosten und Nutzen von Bedeutung. Soll es heute etwas mehr sein?

Mit diesem und folgenden Beiträgen wollen wir Ihnen die Möglichkeit bieten, “mehr” zu erfahren. Warum ist die Radio- und Senderlandschaft in Deutschland von Region zu Region so unterschiedlich? Warum gibt es Werbeblöcke? Was ist der Unterschied zwischen Sponsoring und klassischer Werbung? Wie kalkuliert der Sender seine Werbezeiten? Und vieles mehr! Seien Sie gespannt und tauchen Sie ein.

Fragen RadioRadiosender in Deutschland – die Deutsche Hörfunklandschaft

Das Wichtigste vorab, die Gesetzgebungskompetenz für Rundfunk liegt grundsätzlich bei den Ländern und deren Landesanstalten für Medien (LfM). Somit entscheiden diese über die Gestaltung der Radiolandschaft in der jeweiligen Region. Viele Bundesländer haben einen öffentlich-rechtlichen Sender und zusätzlich eine Lizenz und Sendefrequenzen an einen privaten Anbieter vergeben (NRW: WDR (ör) und Radio NRW (priv)). Einige Bundesländer haben gleich mehrere Privatlizenzen vergeben, somit ist die Auswahl an Radiosender für Radiowerbung in Berlin wesentlich größer als in Köln. Ein weiterer Unterschied besteht darin, wie die einzelnen Anbieter ihr Programm verbreiten. Radio NRW hat sein Programm in über 40 Lokalstationen gesplittet. Einen Teil ihres Programmes produzieren diese Lokalstationen in Eigenregie, die übrigen Stunden senden alle Stationen ein bereitgestelltes Mantelprogramm.

Um dennoch bundeseinheitliche Regelungen für das Rundfunkrecht zu schaffen, wurde zwischen allen sechzehn deutschen Bundesländern der Staatsvertrag für Rundfunk und Telemedien (RStV), geschlossen. Wie viele Sender hat Ihr Bundesland? Einen ersten Überblick verschafft Ihnen die Seite der Radiozentrale.

Die interessante Geschichte zum Ursprung der deutschen Radiolandschaft ist noch wesentlich umfangreicher und auf der Seite von Frank Schätzlein zu lesen. (Anmerkung 03.07.19, die Seite befindet sich gerade im Umbau)

Werbung im Radio – warum gibt es eigentlich Werbeblöcke?

Die Landesmedienanstalten haben in gemeinsamen Richtlinien festgelegt, in welcher Form und Art Werbung im Hörfunk erlaubt ist und durchgeführt werden muss. Hierbei ist der wohl wichtigste Punkt, dass es keine Vermischung von redaktionellem Programm(inhalt) und Werbung geben darf. Gleiches gilt übrigens für Fernsehwerbung. Werbung muss immer und eindeutig als solche gekennzeichnet werden. Für den Hörfunk heißt das, die Werbung muss durch ein akustisches Signal deutlich vom Programm getrennt werden.

Die Definition von Werbung in diesem Zusammenhang ist: „jede Äußerung … die im Rundfunk … entweder gegen Entgelt oder eine ähnliche Gegenleistung oder als Eigenwerbung gesendet wird mit dem Ziel, den Absatz von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen … gegen Entgelt zu fördern.“

Richtlinien zur Durchführung der Trennung von Werbung und Programm im Hörfunk

Werbung und Sponsoring – wo liegt der Unterschied?

Bei werbefinanzierten Radiosendern besteht das Programm aus zwei Bereichen: Redaktionelles Programm und Werbung. Diese beiden Bereiche müssen, für den Hörer klar erkenntlich und akustisch Hörbar, getrennt sein. Zum redaktionellen Bereich gehört die Moderation, Beiträge, Nachrichten, Wetter, Verkehr, usw. Zum Bereich Werbung gehört der Werbeblock, Singlespots und weitere klassische Werbeelemente.

Darüber hinaus haben Unternehmen die Möglichkeit, Programmbereiche oder Sendungen als Sponsor zu unterstützen. In diesem Fall findet eine Nennung des Sponsoren vorher und/oder nachher statt. Die bekannteste Sponsoringform ist wohl das Wettersponsoring (“… wurde Ihnen präsentiert von …”). Hierbei ist zu beachten, dass es sich bei dieser Nennung um eine notwendige Kennzeichnung handelt. Dem Hörer soll kenntlich gemacht werden, welches Unternehmen das Programm finanziell oder anderweitig unterstützt. Erlaubt ist die Nennung eines Firmen- oder Produktnamens und eines werblichen Claims. Die konkrete Bewerbung eines Produktes oder einer Dienstleitung mit z.B. einem Aufruf zum Kauf, ist hingegen nicht erlaubt. Die Mindestvertragslaufzeit für Sponsoring-Vereinbarungen zwischen Sender und Unternehmen beläuft sich üblicherweise auf ein Jahr. Der Vorteil eines Sponsorings liegt in der Nähe zum Programm (Eventuell passt die Rubrik auch zum Produkt) und in der Exklusivität. Zudem besteht in diesem Moment keine Konkurrenz zu anderen Unternehmen oder Produkten wie im Werbeblock.

Kurzum – Werbung gehört zum Programmbereich Werbung, Sponsoring findet im redaktionellen Programmbereich statt.

Wie kalkuliert ein Radiosender die Preise für seine Radiowerbung?

Der Wert einer Werbesekunde bemisst sich letztlich an der Anzahl der Hörer. Hat ein Radiosender ein großes Sendegebiet aber keine Hörer, ist die Werbezeit nichts wert. Somit hat vor allem bei werbefinanzierten Radiosendern die Verbesserung und Reichweitensteigerung des Programms nur ein Ziel – den Marktwert für die Werbesekunde zu erhöhen. Bei der MA (Medienanalyse) und in NRW ergänzend bei der E.M.A (Elektronische Medienanalyse), werden zweimal jährlich die Reichweiten aller relevanten Radiostationen erhoben. Die gewonnenen Daten sind ein Hauptfaktor bei der Kalkulation der Werbezeiten. Sie beinhalten neben der Anzahl der Hörer Angaben zu Alter, Geschlecht, Bildung und Einkommen. Grundsätzlich gilt: Steigt die Reichweite – wird die Werbesekunde teurer. Sinkt die Reichweite – fällt der Preis.

Um Sender preislich zu vergleichen oder auch anderen Medien gegenüber zu stellen, macht es Sinn, den TKP (Tausend-Kontakt-Preis) zu vergleichen. Der TKP sagt aus, wieviel Werbebudget eingesetzt werden muss, um 1000 Menschen (der relevanten Zielgruppe, je nach Definition) zu erreichen.

Aktuelle Preislisten und Reichweiten:

 

Text: topradiospot | Bild: © cirquedesprit – Fotolia.com

Was spricht eigentlich gegen Radiowerbung?

Vielleicht haben Sie auch schon mit dem Gedanken gespielt, es einmal mit Radiowerbung zu versuchen. Gute Argumente gibt es viele und auch die Zahlen und Analysen sprechen für sich. Doch was spricht eigentlich dagegen? Wenn Radiowerbung fast alles kann und dabei im Verhältnis so günstig ist, warum nutzt sie dann nicht jeder, warum gibt es immer noch Kunden und Agenturen, die Werbung im Radio meiden oder sogar davon abraten?

Soll ich werben?

Der Sender macht die Musik: Radio ist ein emotionales Medium. Anders als bei z.B. einer Zeitung, sprechen die Menschen (Moderatoren) direkt zu mir und ich erlebe ihre (Radio) Persönlichkeit. Im Zusammenspiel mit Musik, Berichterstattungen und Beiträgen hat auch jeder Sender seine ganz eigene Persönlichkeit. Diese Persönlichkeit hat eine ganz bestimmte Qualität und Zielgruppe, die nicht immer etwas für jedermann ist. Es stellt sich also die Frage, ob die Persönlichkeit und Qualität des Senders zum beworbenen Unternehmen/Produkt passt. Was sicherlich auch für Printmedien gilt, bekommt durch die starke Emotionalität des Mediums Radio eine weitere Facette. Durch das System der deutschen Radiolandschaft hat man vielerorts nicht die Wahl zwischen mehreren Sendern, man muss also mit dem leben, was man hat.

Der (schreckliche) Werbemix: Niemand wohnt gerne in schlechter Nachbarschaft, das gleiche gilt für den Werbeblock. Welche hochwertige Marke möchte ihren hochwertigen Spot schon gerne nach einem reißerischen Spot zum Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe und vor einem schlecht produzierten Spot zum Thema Spargel hören. Da Radio ein im Verhältnis günstiges Werbemedium ist und wegen der vielerorts kleinen Sendegebiete eine interessante Werbeplattform für Kleinunternehmer darstellt, hört man vor allem in lokalen Werbeblöcken häufig mittelmäßige bis schlechte Werbespots. Rabattaktionen der Sender inklusive kostenloser Spotproduktion verstärken dieses Problem. Vor allem viele Premiummarken verzichten daher häufig auf flächendeckende Radiowerbung und beschränken sich auf die Bewerbung einzelner Produkt auf ausgewählten Sendern und in einzelnen Sendegebieten.

Von Unwissenheit und schlechter Erfahrung: Eine Regel gilt für alle Werbemaßnahmen: Nur eine professionell geplante und gut umgesetzte Kampagne wird einen positiven Effekt haben und erfolgreich sein. Im Gegensatz zu Print- oder Plakatwerbung gehört Radiowerbung nicht zum Standartportfolio vieler Werbeberater und Agenturen. Der Grund? Es fehlt häufig das Fachwissen. Radiolandschaft, Buchung, Texterstellung und Produktion ist für viele Verantwortliche Neuland. Berührungsängste sind daher an der Tagesordnung, ebenso wie schlechte Beratung. Das Ergebnis, eine erfolglose Kampagne und eine schlechte Erfahrung mit dem Werbemedium Radio.

Fazit: Radio ist ein hervorragendes Werbemedium und sollte in keinem Werbemix fehlen. Vor allem für kleine Unternehmen in lokalen Märkten bietet die deutsche Radiolandschaft, mit ihren vielen Lokalstationen ideale Voraussetzungen. Lassen Sie sich gut beraten und investieren Sie in einen professionellen Spot. Weitere Infos zum Thema Werbung im Radio und zur Produktion von Radiospots finden sie unter www.topradiospot.de/FAQ-Radiospots-und-Radiowerbung

Text © topradiospot | Bild © Tristan3D – Fotolia.com

Was bedeutet die Media-Analyse für meine Radiowerbung?

Fragen Kosten RadiospotAktualisiert Juli 2019 / Seit 1972 wird im Rahmen der Media-Analyse (ma) die Radionutzung in Deutschland gemessen. Die Analyse findet in Form einer Repräsentativen Befragung von 65.000 Menschen aus der deutschsprachigen Bevölkerung ab 10 Jahren statt. Zweimal jährlich werden somit Hörerschaften und Zielgruppenmerkmale für etwa 200 öffentlich-rechtliche und private Radiosender sowie Radio-Kombis ermittelt und veröffentlicht. Kurzum, Sie haben die Möglichkeit nachzuschauen, welche Zielgruppe, wann und wieviel welchen Radioseder hört – und somit natürlich auch die Werbung im Radio.

Folgende Daten und Zahlen sind hierbei die wichtigsten:

  • Die Durschnittsstunde: Wieviele Menschen in einer Durchschnitsstunde (Mo-Fr, 6-18 Uhr) den Sender hören.
  • Die Tagesreichweite: Anzahl der Personen die im Tagesverlauf mindestens 15 Minuten den Sender gehört haben.
  • Die Verweildauer: Wie lange ein Hörer einen Sender im Durchschnitt täglich hört.
  • Der weiteste Hörerkreis: Wieviele Menschen den Sender in den letzten 14 Tagen mindestens einmal gehört haben.
  • Die Zielgruppe. Wer genau den Sender hört.

Erst mit diesen Zahlen bekommen Sie einen genauen Überblick darüber, wie gut ein Sender die Einwohner im Sendegebiet erreicht und ob auch Ihre Zielgruppe den Radiosender hört.

Vor allem die Kosten für Werbezeiten der einzelnen Sender lassen sich somit besser vergleichen. Entscheident ist nicht allein der Preis für eine Werbesekunde, sonder wie effektiv die geschaltete Werbung meine Zielgruppe erreicht und somit die Ziele meiner Radiokampagne erfüllt.

Die aktuellen Zahlen zu Reichweiten finden Sie i.d.R auf der Preisliste des jeweiligen Radiosenders für Radiowerbung. Verfügbar als grafische Übersicht oder pdf-Download über die Internetseite des Radiosenders.

Die ma 2013 Radio 1 hat zum Beispiel ergeben, dass 79,7% der deutschsprachigen Bevölkerung ab 10 Jahren täglich Radio hört (Tagesreichweite). Dabei lässt ein Hörer im Schnitt 274 Minuten sein Radio eingeschaltet (Verweildauer). Im Vergleich zur ma 2012 Radio 1 erhöt sich der Anteil der werberelevanten Zielgruppe der 14-49 jährigen um 0,9%.

Ergänzung Juli 2019 / ma Audio

Nutzungswahrscheinlichkeiten von Hörern für bessere Planungsaussagen liefert jetzt die ma Audio für klassische, reine Online-Audio-Angebote. Dabei handelt es sich um geprüfte und von den Marktpartnern akzeptierte Webradio- und Konvergenzreichweiten. Die ma Audio bietet somit eine einheitliche Planungsbasis auf Zielgruppenebene mit vergleichbaren Metriken. Hierfür werden die zuvor getrennt betrachteten Bereiche der ma Radio (klassisches Radio) und der ma IP Audio (Webradio) zusammengeführt

Durchgeführt wird die ma Audio von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V.
https://www.agma-mmc.de/media-analyse/ma-audio/

Funktionsweise der Methode im Video erklärt:
https://www.youtube.com/watch?time_continue=29&v=zKDOTvG2ObY

 

Werbung im Radio kann und sollte richtig gut geplant werden. Hierbei ist Ihnen das Unternehmen topradiospot gerne behilflich. Rufen Sie an +49 221 6777 0713 oder schreiben Sie ein Mail an info@topradiospot.de. Die Beratung ist kostenlos und unverbindlich.